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Sa, 12:49 Uhr
24.03.2018
ADAC zur Schulwegsicherheit

Auf dem Schulweg läuft die Angst mit

Rund 80 Prozent der Eltern haben Angst, wenn ihr Grundschulkind ohne Begleitung Erwachsener zur Schule geht. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Online-Umfrage des ADAC unter 1.009 Müttern oder Vätern...

Auf dem Schulweg läuft die Angst mit (Foto: ADAC /Stefanie Aumiller) Auf dem Schulweg läuft die Angst mit (Foto: ADAC /Stefanie Aumiller)
Während sich in strukturschwachen, oftmals ländlichen Gebieten die befragten Eltern vor allem um die Verkehrssicherheit ihrer Kinder sorgen, steht in strukturstarken, eher städtischen Regionen die soziale Sicherheit der Kinder etwas mehr im Vordergrund, also die Furcht vor Belästigungen oder Überfällen bis hin zu Entführungen.

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Auffallend ist, dass sich die Einschätzung zur Sicherheit des Schulwegs und der besonderen Gefahrenpunkte deutschlandweit ähneln, wenngleich unterschiedliche Motivlagen dahinterstecken. In beiden Regionen gehen die meisten Kinder zu Fuß in die Schule oder zur Haltestelle. Jedes vierte Kind ist dabei alleine unterwegs. Die Schüler selbst haben nach Angaben ihrer Eltern in erster Linie Angst vor rücksichtslosen Autofahrern und dem Verkehrsgeschehen generell.

Ulrich Klaus Becker, ADAC Vizepräsident für Verkehr: „Es kann doch nicht sein, dass die Angst sowohl bei Grundschülern als auch deren Eltern offenbar ein treuer Begleiter auf dem täglichen Schulweg ist. Hier müssen ein Umdenken und sinnvolle Maßnahmen her, die Straßen, Gehwege und Routen, auf denen unsere jüngsten Verkehrsteilnehmer jeden Tag unterwegs sind, deutlich sicherer zu machen. Jeder Schüler in Deutschland sollte schnell, sicher und vor allem angstfrei in die Schule kommen. Dafür setzt sich der ADAC im Rahmen seines langjährigen Engagement für Verkehrssicherheit auch in Zukunft ein.“

In eher ländlichen Gebieten laufen die Kinder häufiger auf Hauptstraßen und auf Straßen ohne Geh- und Fahrradweg. Die Eltern bemängeln vor allem die fehlende oder schlechte Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer, fehlende Möglichkeiten, eine Straße sicher zu überqueren, Sichthindernisse sowie eine unzureichende Beleuchtung. Mehr als ein Drittel der Kinder muss einen mindestens zwei Kilometer langen Schulweg bewältigen, knapp ein Viertel von ihnen legt sogar vier Kilometer und mehr auf dem Weg zur Schule zurück. Für rund zwei Drittel der Grundschulkinder gibt es keine Alternative zu ihrer täglichen Route.

In städtisch geprägten Regionen ist in puncto Verkehrssicherheit die hohe Verkehrsdichte das Problem Nummer eins. Unsichere Verkehrssituationen und unaufmerksame Autofahrer, unübersichtliche Stellen und Sichthindernisse, aber auch fehlende Ampeln und Zebrastreifen sowie eine unzureichende Beleuchtung machen den Eltern am meisten Sorgen. Die Kinder müssen auf ihrem Weg zur Schule öfter durch Parks, Unterführungen oder Gewerbe- oder Industriegebiete. Drei Viertel der Kinder haben einen Schulweg von bis zu zwei Kilometern, knapp die Hälfte von bis zu einem Kilometer. Auch hier gibt es für deutlich mehr als die Hälfte der Kinder keine alternative Strecke.

Ein Schulwegplan existiert hier wie dort viel zu selten: Mehr als die Hälfte der Eltern gibt an, dass ein solcher für die Schule ihres Kindes fehlt. Die Frage nach Schülerlotsen beantworteten 81 Prozent der Eltern in strukturschwachen Gebieten mit „Nein“. In strukturstarken Gebieten waren es mehr als zwei Drittel.

Die Teilnehmer eines Online-Panels füllten Mitte Dezember 2017 einen fast 40 Punkte umfassenden Fragebogen aus. 399 der 1.009 Mütter oder Väter lebten in strukturstarken Gebieten, 610 in strukturschwachen. Die Ermittlung strukturstarker und strukturschwacher Gebiete wurde nach einem eigenen Index aus besonders relevanten Indikatoren vorgenommen.
Autor: red

Kommentare
BGE- Pirat
24.03.2018, 13.38 Uhr
Das Leben unserer Kinder ist weniger wert als der flüßige Verhehr
ich kämpfe seit 5 jahren ohne erfolg das die ampel an der herkules kreuzung niedersachswerfen an ist wenn die schüler dort um 7 uhr lang müssen
mfg heiko
Stadtbewohner
24.03.2018, 15.50 Uhr
tolles Foto
50 Meter vorm Zebrastreifen, zwischen parkenden Autos die Straße zu überqueren. Da hätte ich auch Angst
Real Human
25.03.2018, 18.52 Uhr
Beinahe zum „Kindermörder“ geworden
Die abgebildete Situation erinnert mich an ein Erlebnis, das sich mir bis jetzt tief eingeprägt hat.

Zu DDR-Zeiten hätte ich um Millisekundenlänge ein Kind fast totgefahren. Es war leicht verletzt und ich habe es mit der beaufsichtigenden Oma gleich selbst noch ins nächste Krankenhaus gefahren. Die Sache hatte kein juristisches oder polizeiliches Nachspiel.

Die Verkehrssituation war „eigentlich“ sehr übersichtlich. An der linken Straßenseite stand ein LKW mit einem Aufbau zum Personentransport, wie er in vielen LPG üblich war (W50 - „Hühnerauto“). Die Personenladefläche war leer. Weit und breit war niemand zu sehen (auch die Oma des Kindes nicht). Plötzlich kam hinter dem umfunktionierten LKW ein Kind hervor gerannt. Die Straße war regennass und mein Trabi hatte natürlich kein modernes Bremsassistenzsystem. Mit der linken Lampenseite habe ich das Kind dann touchiert und leicht verletzt. Millisekunden früher bzw. später hätte ich es überfahren. Ich war damals noch Fahranfänger. Diese Erfahrung ist bei mir heute noch ständig präsent. Insbesondere an haltenden – auch scheinbar leeren – Bussen fahre ich nur im Schritttempo vorbei. Ich lebe nun gern damit, dass Raser und Drängler für meine Vorsicht kein Verständnis haben. Siehe auch z.B.: (https://www.adac.de/verkehr/verkehrsvorschriften-verkehrssicherheit/verkehrsklassiker-regeln-strassenverkehr/kopie-von-bus-ueberholen/)

Schlimm ist andererseits, dass in ähnlichen Situationen wie auf dem Bild zwischen PKW hindurchfahrende (erwachsene!) Radfahrer im Schadensfall vor Gericht quasi Narrenfreiheit genießen und ihnen fast ein Status von unmündigen Kindern als Bonus zugesprochen wird.

@ Stadtbewohner: Gut erkannt! Man erlebt es oft, dass Fußgängerampeln und Überwege einfach ignoriert werden. Auch das Vorweglaufenlassen der Kinder zwischen den PKW ist wohl wenig gedankenbehaftet, weil das spontane Verhalten in diesem Alter zu wenig einkalkuliert wird.

Kann KI hilfreich sein? Siehe z.B.:

http://www.zeit.de/mobilitaet/2018-03/uber-selbstfahrendes-auto-autonom-tempe-unfall
und
http://www.handelsblatt.com/video/unternehmen/originalaufnahme-dieses-video-zeigt-den-uber-unfall/21100752.html

Wird dagegen KI als Fahrerassistenzsystem eingesetzt, kann sie meiner Meinung nach sehr nützlich sein. Auch eine Infrarotkamera mit Fahrerdisplay hätte bei einem aufmerksamen Fahrer den tödlichen Unfall vielleicht verhindern können. Solche Sicherheitshilfen sollten allerdings nicht vom Geldbeutel des Autokäufers abhängen.

In eine ganz andere Kategorie gehören illegale Autorennen auf öffentliche Straßen. Eine Beitrag auf http://www.deutschlandfunk.de/kraeftemessen-auf-deutschen-strassen-rennstrecke-innenstadt.1775.de.html?dram:article_id=413498 dokumentiert in einem Audiofile, wes' Geistes Blitzbilder sich gar nicht so selten auf deutschen Straßen tummeln. In solchen Fällen bin ich für eine verpflichtende Blackbox mit Dauerfunkkontakt zur Polizei als Mindestmaßnahme.
Andreas Dittmar
26.03.2018, 01.54 Uhr
sinnvolle Extras
Da gebe ich ihnen uneingeschränkt Recht @Joerg B. Solche Systeme, auch wenn sie neu sind und die Entwicklung ordentlich Geld gekostet hat, sollten Standart sein und nicht Luxus. In Verbindung mit der Verkehrszeichenerkennung, die Raserei in der Stadt verhindert, kann so eine Art IR-Sensor Leben retten. Die Hersteller versuchen gern den Autokäufer über den Aufpreis an den Entwicklungskosten für solche Sicherheitspakete zu beteiligen. Damit sich der Aufpreis auch lohnt, baut man diese Lebensretter zuerst in die Premiumklassen ein und später etwas abgespeckt in die unteren Preiskategorien. Kosten kann man sparen, wenn man ein einheitliches nach oben ausbaufähiges und manipulationssicheres System einführt. Da in vielen aktuellen Fahrzeugen Mobilfunk- und GPS-schnittstellen verbaut sind könnte man auch Fahrzeuge in der Nähe bzw. deren Assistenzsysteme auf Gefahrensituationen wie zB. ein Stauende aufmerksam machen. Allerdings sollte man verhindern, das solche Daten außerhalb des Fahrzeugs gespeichert und ausgewertet werden können.
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