Mo, 10:39 Uhr
15.01.2018
Kommunalpolitiker äußern sich
Krautwurst jetzt offiziell Landratskandidat
Er hielt am Samstag ein kämpferische Red auf dem CDU Parteitag. Auszüge daraus finden Sie hier...
Nach den Formalien hielt Krautwurst seine Bewerberrede. Er sei seit über 20 Jahren in der Kommunalpolitik, habe bisherige Anfragen zu hauptberuflichen Mandaten wie Bundestags- oder Landtagsabgeordneter erfolgreich umschifft. "Kommunalpolitik mache ich mit Herzblut und aus tiefster Überzeugung", so Krautwurst.
Er lebe mit seiner Familie in der Stadt, die Verwandtschaft auf dem Dorf, er habe schulpflichtige Kinder und seine Frau ist Grundschullehrerin. Dadurch sei er nah an den Alltagssorgen und -problemen der Menschen. Aus seiner Sicht sei die Landrätin genau von diesen Sorgen und Nöten viel zu weit weg.
Schulen/Bildung
Die Schulnetzplanung 2013-2018 sei gegen die Stimmen der CDU im Kreistag beschlossen worden. Die CDU hatte damals ein eigenes Konzept vorgelegt, das insbesondere Schulschließungen nicht vorsah, den Gymnasialstandort Greußen erhalten sollte und einen gymnasialen Zweig in Artern angedacht hatte. "Die Schulschließungen in Keula und Heldrungen waren falsch.
Für Helbedündorf existiert dadurch überhaupt keine staatliche Schule mehr. Das Gebäude der Gemeinschaftsschule in Oldisleben platzt aus allen Nähten, für den Spielplatz des Schulgeländes soll es eine Zugangsregelung geben, die Schülerbeförderung, gerade der Kleinen, ist für viele Eltern unbefriedigend, soll so unser Kyffhäuserkreis sein?", so Krautwurst.
Inzwischen habe der Kreis vier staatliche Standorte für Thüringer Gemeinschaftsschulen: Artern, Oldisleben, Greußen und Ebeleben.
Er könne die Lehrer verstehen, sich bei Gemeinschaftsschulen zu bewerben, anscheinend erfolge eine Bevorzugung bei der Personal- und Sachausstattung seitens des Landes zulasten der anderen Schulformen. Dennoch: In den Landkreisen Eichsfeld und Nordhausen gebe es keine einzige Gemeinschaftsschule. In einer Umfrage nach der Bundestagswahl durch das Meinungsforschungsinstitut INSA haben sich 77% der Thüringer für das gegliederte Schulsystem ausgesprochen. Es gebe immer noch keine Lehrpläne für Gemeinschaftsschulen.
"Haben wir vielleicht inzwischen so viele Standorte, weil die Landrätin auch stellv. Vorsitzende der SPD Thüringen ist? Das Modell stammt doch aus der Zeit, in der Matschie (SPD) Kultusminister in Thüringen war. Lassen wir die Lehrer doch einfach mal ihre Arbeit machen. Wir brauchen Ruhe in der Schulstruktur", so Krautwurst weiter. Damit ihn keiner falsch verstehe, die CDU stelle sich nicht gegen Beschlüsse der Schulkonferenzen zur Gründung solcher Schulen. Dennoch solle diese Schulform jetzt erst einmal beweisen, was sie den Eltern versprochen habe. Immer wieder werde das Schulinvestionsprogramm über 50 Mio. Euro genannt.
"Aber solange Schulleiter bei Unternehmen anrufen müssen, um sich einen Satz Handbälle sponsern zu lassen, stimmt doch irgendetwas nicht", so der Kandidat. Bei der Inklusion und Integration seien die Grenzen der Belastbarkeit schon lange erreicht.
Deshalb stehe er für:
- keine weitere Schließung von Schulen
- keine weitere Gründung von Gemeinschaftsschulen, Bewährungsphase
- deutliche Verbesserung der Ausstattung in den Schulen (z.B. Sportgeräte, Labore, Materialien)
Grußworte gab es durch den CDU Landesvorsitzenden Mike Mohring.
Wirtschaft
Schon seit längerer Zeit sei das größte Problem unseres Mittelstandes der Fachkräftemangel. "Es kann doch nicht sein, dass sich unsere Firmen die Mitarbeiter gegenseitig abjagen müssen, um ihre Aufträge abarbeiten zu können", so Krautwurst. Hier sei auch die Lokalpolitik gefragt und somit rücke die Wirtschaftsförderung des Landkreises in den Fokus. Er habe sich eine Übersicht zu den Tätigkeiten dieses Bereiches erstellen lassen.
Der Leiter der Wirtschaftsförderung, SPD-Mitglied, ehemaliger Leiter des Schulverwaltungsamtes, von Beruf Lehrer, sei zum 01. November abgesetzt worden. Er habe jetzt ein kleines Büro neben dem Pförtner. Dazu gab es keinerlei Mitteilung aus dem Landratsamt.
Gab es fachliche Defizite? Waren es persönliche Gründe? Wird die Vergütung für die eingeschränkten Aufgaben angepasst? Oder wartet
er auf seine "Weglobung" in ein SPD-Ministerium nach Erfurt? Die Wirtschaftsförderung wurde jetzt der Justitiarin angegliedert, ebenfalls ein SPD-Mitglied. "Mir sind keinerlei Gründe bekannt, warum dieser Bereich dort fachlich besser aufgehoben sein sollte. Soll so unser Kyffhäuserkreis sein?", so Krautwurst.
Deshalb stehe er für:
- eine konzertierte Aktion zu "Wohnen und Arbeiten in Nordthüringen" unter Beteiligung des Landes, der Landkreise, Städte und Gemeinden
- deutliche Verstärkung der Anreize für Rückkehrer
- externe und professionelle Besetzung der Leiterstelle der Wirtschaftsförderung
Krankenhausstandorte
Die DRK-Krankenhausgesellschaft Thüringen-Brandenburg mbH habe ein Konzept zur Anpassung der Standorte Sondershausen und Bad Frankenhausen vorgelegt. Dieser sehe insbesondere vor, den Krankenhausstandort Bad Frankenhausen in ein geriatrisches Zentrum
umzuwandeln. Die CDU habe dieses Konzept im Kreistag abgelehnt. Leider sei dieser Mehrheitsbeschluss nicht bindend, letztendlich liege es am Fördermittelgeber, ob es zur Umsetzung dieses Konzeptes kommt. Durch dieses Projekt sie ein heftiger Streit zwischen Kreisverwaltung und Krankenhausträger entstanden. Teilweise bis zu einer vergifteten Atmosphäre. Jetzt herrscht das große Schweigen.
Ebenfalls gab es im Kreistag heftige Angriffe der LINKEN durch deren Fraktionsvorsitzenden Blümel auf die Landrätin. Der Streit sei auch sehr persönlich geführt worden. Der Fraktionsvorsitzende Strejc antwortete und griff Blümel massiv an. "Immer wieder verkündete Freundschaft und Kooperation zwischen SPD und LINKEN sieht anders aus. Die Landrätin schwieg zu allen Vorwürfen. Warum nur? Wollte sie sich die Unterstützung der LINKEN bei der Landratswahl nicht verspielen? Machtpolitisches Kalkül? Torsten Blümel hat inzwischen eine leitende Position bei der Krankenhausgesellschaft, na so etwas. Die Landrätin, deren Stellvertreter er ja auch ist, hat er über diesen Berufswechsel wohl nicht informiert. Soll so unser Kyffhäuserkreis sein?", so Krautwurst.
Deshalb stehe er für:
- ein Gesprächsangebot an die Krankenhausgesellschaft
- Sicherung der Grund- und Regelversorgung sowie der Arbeitsplätze an beiden Krankenhausstandorten
- Weiterentwicklung beider Standorte zu zukunftssicheren und nachhaltigen Gesundheitsangeboten
Ländlicher Raum
Krautwurst zitierte aus einer Studie: So ist oft das Auto auf dem Land die letzte Bastion der flexiblen Erreichbarkeit von Ärzten,
Supermärkten oder öffentlichen Einrichtungen. "Und wenn man kein Auto hat oder nicht mehr fahren kann?", stellte Krautwurst die Frage.
Das soziale Leben in vielen Dörfern sterbe. Bäcker, Fleischer oder Konsum würden aus Mangel an Kundschaft schließen. Post oder Banken
seien schon lange in den nächst größeren Ort abgewandert. Und wenn dann selbst die örtliche Gaststätte die Rolläden für immer herunter lasse, gäbe es oft auch keine sozialen Treffpunkte mehr. Die Versorgung solcher Orte mit Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs müssen dann komplett andere Dörfer und Städte übernehmen. "Soll so unser Kyffhäuserkreis sein?", so Krautwurst. Die Landrätin habe zu dieser Thematik keinerlei Ideen oder Vorschläge in den letzten Jahren gebracht. Für Krautwurst sei dies keine Frage der Zuständigkeiten
sondern eine Frage der Verantwortung für die Menschen. "Initiativ kann ein Landrat immer sein, die Dinge anschieben, auf den Weg bringen, auch wenn es nicht in seiner eigenen Zuständigkeit liegt. Es gibt in Deutschland dazu so viele Modelle", so Krautwurst.
Deshalb stehe er für:
- innovative Lösungen zur hausärztlichen Versorgung (z.B. kommunale Arztpraxen, Telemedizin, mobile Krankenstationen)
- die Einrichtung von Dorfläden (z. B. Markttreffs, Dienstleitung und ortsnahe Rundumversorgung (DORV))
- neue Lösungen beim ÖPNV, die stärker an den Bedürfnissen orientiert sind und weniger an starren Linienführungen festhalten
Innere Sicherheit
Die Kriminalität im Kyffhäuserkreis sei von Ende 2014 bis Ende 2016 deutlich um knapp 1300 Straftaten auf 5720 Fälle angestiegen.
Die endgültigen Zahlen 2017 lägen noch nicht vor (inkl. der Fälle, die die Kriminalpolizei Nordhausen bearbeitet), die Gesamtzahl werde sicherlich ähnlich ausfallen. Diesen Anstieg habe es in den Jahren davor nicht gegeben. Noch knapp ein Prozent der Einwohner seien Flüchtlinge im Kreis. Diese begingen aber ungefähr 10 Prozent der Straftaten. "Soll so unser Kyffhäuserkreis sein?", so Krautwurst. Die Aufklärungsquote läge bei gut 63 %, obwohl sich die Polizei in einer desolaten Personalsituation befände. "Das ist gute Arbeit. Die Polizisten haben meine Hochachtung. Das Sicherheitsgefühl der Bürger ist aber tief verletzt. Die Verunsicherung ist groß. Und da hilft es wenig, wenn die Landrätin drei Monate vor der Wahl den SPD-Innenminister nach Sondershausen holt und mit ihm, der SPD-Landtagsabgeordneten, der SPD-Bürgermeistermeisterkandidatin, ach ja Bürgermeister Jochim Kreyer dürfte mit dabei sein, die Wohnung eines Streetworkers eröffnet. Hier hilft nur Eines, mehr Polizei, nicht in den kommenden Jahren sondern jetzt. Dafür hätte sich die Landrätin schon in den letzten Jahren beim Innenminister einsetzen können", so die Forderung von Krautwurst.
Deshalb stehe er für:
- Zuweisung von neuen Polizeikräften bis die Sollstärke von 117 Beamten errreicht wird (z.Zt. nur etwa gut 100 Beamte im Einsatz durch Nichtbesetzung von Stellen und Krankheit)
- die Änderung der Einstufung der Polizeiinspektion Kyffhäuser, um den Dienstort lukrativer zu machen und den Polizisten bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu geben
- die Einsetzung eines kriminalpräventiven Rates durch den Landkreis als koordinierende Stelle. In diesem sollen Ordnungsbehörden, Polizeileitung, Jugendamt, Schulleiter sowie politische Vertreter zusammengebracht werden. Dieses Netzwerk soll kreisweit Informationslücken schließen, präventiv vorbeugen sowie begangene Straftaten analysieren und bei den Ursachen ansetzen.
"Ich bringe eine 25- jährige Führungs- und Personalverantwortung mit, nach Meinung meiner Mitarbeiter habe ich auch ein "soziales Ohr".
Ich kann Landrat, ich brenne für diese Herausforderung: Lasst uns dieses Feuer in den ganzen Landkreis tragen. Ich zähle auf euch!", so Krautwurst zum Abschluss seiner Rede.
Für seine Rede erhielt er "Standing Ovations" und lang anhaltenden Beifall. Er wurde mit 95 % der Stimmen gewählt (72 ja, 3 nein, 1 Enthaltung).
CDU Kyffhäuserkreis
Autor: khhNach den Formalien hielt Krautwurst seine Bewerberrede. Er sei seit über 20 Jahren in der Kommunalpolitik, habe bisherige Anfragen zu hauptberuflichen Mandaten wie Bundestags- oder Landtagsabgeordneter erfolgreich umschifft. "Kommunalpolitik mache ich mit Herzblut und aus tiefster Überzeugung", so Krautwurst.
Er lebe mit seiner Familie in der Stadt, die Verwandtschaft auf dem Dorf, er habe schulpflichtige Kinder und seine Frau ist Grundschullehrerin. Dadurch sei er nah an den Alltagssorgen und -problemen der Menschen. Aus seiner Sicht sei die Landrätin genau von diesen Sorgen und Nöten viel zu weit weg.
Schulen/Bildung
Die Schulnetzplanung 2013-2018 sei gegen die Stimmen der CDU im Kreistag beschlossen worden. Die CDU hatte damals ein eigenes Konzept vorgelegt, das insbesondere Schulschließungen nicht vorsah, den Gymnasialstandort Greußen erhalten sollte und einen gymnasialen Zweig in Artern angedacht hatte. "Die Schulschließungen in Keula und Heldrungen waren falsch.
Für Helbedündorf existiert dadurch überhaupt keine staatliche Schule mehr. Das Gebäude der Gemeinschaftsschule in Oldisleben platzt aus allen Nähten, für den Spielplatz des Schulgeländes soll es eine Zugangsregelung geben, die Schülerbeförderung, gerade der Kleinen, ist für viele Eltern unbefriedigend, soll so unser Kyffhäuserkreis sein?", so Krautwurst.
Inzwischen habe der Kreis vier staatliche Standorte für Thüringer Gemeinschaftsschulen: Artern, Oldisleben, Greußen und Ebeleben.
Er könne die Lehrer verstehen, sich bei Gemeinschaftsschulen zu bewerben, anscheinend erfolge eine Bevorzugung bei der Personal- und Sachausstattung seitens des Landes zulasten der anderen Schulformen. Dennoch: In den Landkreisen Eichsfeld und Nordhausen gebe es keine einzige Gemeinschaftsschule. In einer Umfrage nach der Bundestagswahl durch das Meinungsforschungsinstitut INSA haben sich 77% der Thüringer für das gegliederte Schulsystem ausgesprochen. Es gebe immer noch keine Lehrpläne für Gemeinschaftsschulen.
"Haben wir vielleicht inzwischen so viele Standorte, weil die Landrätin auch stellv. Vorsitzende der SPD Thüringen ist? Das Modell stammt doch aus der Zeit, in der Matschie (SPD) Kultusminister in Thüringen war. Lassen wir die Lehrer doch einfach mal ihre Arbeit machen. Wir brauchen Ruhe in der Schulstruktur", so Krautwurst weiter. Damit ihn keiner falsch verstehe, die CDU stelle sich nicht gegen Beschlüsse der Schulkonferenzen zur Gründung solcher Schulen. Dennoch solle diese Schulform jetzt erst einmal beweisen, was sie den Eltern versprochen habe. Immer wieder werde das Schulinvestionsprogramm über 50 Mio. Euro genannt.
"Aber solange Schulleiter bei Unternehmen anrufen müssen, um sich einen Satz Handbälle sponsern zu lassen, stimmt doch irgendetwas nicht", so der Kandidat. Bei der Inklusion und Integration seien die Grenzen der Belastbarkeit schon lange erreicht.
Deshalb stehe er für:
- keine weitere Schließung von Schulen
- keine weitere Gründung von Gemeinschaftsschulen, Bewährungsphase
- deutliche Verbesserung der Ausstattung in den Schulen (z.B. Sportgeräte, Labore, Materialien)
Grußworte gab es durch den CDU Landesvorsitzenden Mike Mohring.
Wirtschaft
Schon seit längerer Zeit sei das größte Problem unseres Mittelstandes der Fachkräftemangel. "Es kann doch nicht sein, dass sich unsere Firmen die Mitarbeiter gegenseitig abjagen müssen, um ihre Aufträge abarbeiten zu können", so Krautwurst. Hier sei auch die Lokalpolitik gefragt und somit rücke die Wirtschaftsförderung des Landkreises in den Fokus. Er habe sich eine Übersicht zu den Tätigkeiten dieses Bereiches erstellen lassen.
Der Leiter der Wirtschaftsförderung, SPD-Mitglied, ehemaliger Leiter des Schulverwaltungsamtes, von Beruf Lehrer, sei zum 01. November abgesetzt worden. Er habe jetzt ein kleines Büro neben dem Pförtner. Dazu gab es keinerlei Mitteilung aus dem Landratsamt.
Gab es fachliche Defizite? Waren es persönliche Gründe? Wird die Vergütung für die eingeschränkten Aufgaben angepasst? Oder wartet
er auf seine "Weglobung" in ein SPD-Ministerium nach Erfurt? Die Wirtschaftsförderung wurde jetzt der Justitiarin angegliedert, ebenfalls ein SPD-Mitglied. "Mir sind keinerlei Gründe bekannt, warum dieser Bereich dort fachlich besser aufgehoben sein sollte. Soll so unser Kyffhäuserkreis sein?", so Krautwurst.
Deshalb stehe er für:
- eine konzertierte Aktion zu "Wohnen und Arbeiten in Nordthüringen" unter Beteiligung des Landes, der Landkreise, Städte und Gemeinden
- deutliche Verstärkung der Anreize für Rückkehrer
- externe und professionelle Besetzung der Leiterstelle der Wirtschaftsförderung
Krankenhausstandorte
Die DRK-Krankenhausgesellschaft Thüringen-Brandenburg mbH habe ein Konzept zur Anpassung der Standorte Sondershausen und Bad Frankenhausen vorgelegt. Dieser sehe insbesondere vor, den Krankenhausstandort Bad Frankenhausen in ein geriatrisches Zentrum
umzuwandeln. Die CDU habe dieses Konzept im Kreistag abgelehnt. Leider sei dieser Mehrheitsbeschluss nicht bindend, letztendlich liege es am Fördermittelgeber, ob es zur Umsetzung dieses Konzeptes kommt. Durch dieses Projekt sie ein heftiger Streit zwischen Kreisverwaltung und Krankenhausträger entstanden. Teilweise bis zu einer vergifteten Atmosphäre. Jetzt herrscht das große Schweigen.
Ebenfalls gab es im Kreistag heftige Angriffe der LINKEN durch deren Fraktionsvorsitzenden Blümel auf die Landrätin. Der Streit sei auch sehr persönlich geführt worden. Der Fraktionsvorsitzende Strejc antwortete und griff Blümel massiv an. "Immer wieder verkündete Freundschaft und Kooperation zwischen SPD und LINKEN sieht anders aus. Die Landrätin schwieg zu allen Vorwürfen. Warum nur? Wollte sie sich die Unterstützung der LINKEN bei der Landratswahl nicht verspielen? Machtpolitisches Kalkül? Torsten Blümel hat inzwischen eine leitende Position bei der Krankenhausgesellschaft, na so etwas. Die Landrätin, deren Stellvertreter er ja auch ist, hat er über diesen Berufswechsel wohl nicht informiert. Soll so unser Kyffhäuserkreis sein?", so Krautwurst.
Deshalb stehe er für:
- ein Gesprächsangebot an die Krankenhausgesellschaft
- Sicherung der Grund- und Regelversorgung sowie der Arbeitsplätze an beiden Krankenhausstandorten
- Weiterentwicklung beider Standorte zu zukunftssicheren und nachhaltigen Gesundheitsangeboten
Ländlicher Raum
Krautwurst zitierte aus einer Studie: So ist oft das Auto auf dem Land die letzte Bastion der flexiblen Erreichbarkeit von Ärzten,
Supermärkten oder öffentlichen Einrichtungen. "Und wenn man kein Auto hat oder nicht mehr fahren kann?", stellte Krautwurst die Frage.
Das soziale Leben in vielen Dörfern sterbe. Bäcker, Fleischer oder Konsum würden aus Mangel an Kundschaft schließen. Post oder Banken
seien schon lange in den nächst größeren Ort abgewandert. Und wenn dann selbst die örtliche Gaststätte die Rolläden für immer herunter lasse, gäbe es oft auch keine sozialen Treffpunkte mehr. Die Versorgung solcher Orte mit Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs müssen dann komplett andere Dörfer und Städte übernehmen. "Soll so unser Kyffhäuserkreis sein?", so Krautwurst. Die Landrätin habe zu dieser Thematik keinerlei Ideen oder Vorschläge in den letzten Jahren gebracht. Für Krautwurst sei dies keine Frage der Zuständigkeiten
sondern eine Frage der Verantwortung für die Menschen. "Initiativ kann ein Landrat immer sein, die Dinge anschieben, auf den Weg bringen, auch wenn es nicht in seiner eigenen Zuständigkeit liegt. Es gibt in Deutschland dazu so viele Modelle", so Krautwurst.
Deshalb stehe er für:
- innovative Lösungen zur hausärztlichen Versorgung (z.B. kommunale Arztpraxen, Telemedizin, mobile Krankenstationen)
- die Einrichtung von Dorfläden (z. B. Markttreffs, Dienstleitung und ortsnahe Rundumversorgung (DORV))
- neue Lösungen beim ÖPNV, die stärker an den Bedürfnissen orientiert sind und weniger an starren Linienführungen festhalten
Innere Sicherheit
Die Kriminalität im Kyffhäuserkreis sei von Ende 2014 bis Ende 2016 deutlich um knapp 1300 Straftaten auf 5720 Fälle angestiegen.
Die endgültigen Zahlen 2017 lägen noch nicht vor (inkl. der Fälle, die die Kriminalpolizei Nordhausen bearbeitet), die Gesamtzahl werde sicherlich ähnlich ausfallen. Diesen Anstieg habe es in den Jahren davor nicht gegeben. Noch knapp ein Prozent der Einwohner seien Flüchtlinge im Kreis. Diese begingen aber ungefähr 10 Prozent der Straftaten. "Soll so unser Kyffhäuserkreis sein?", so Krautwurst. Die Aufklärungsquote läge bei gut 63 %, obwohl sich die Polizei in einer desolaten Personalsituation befände. "Das ist gute Arbeit. Die Polizisten haben meine Hochachtung. Das Sicherheitsgefühl der Bürger ist aber tief verletzt. Die Verunsicherung ist groß. Und da hilft es wenig, wenn die Landrätin drei Monate vor der Wahl den SPD-Innenminister nach Sondershausen holt und mit ihm, der SPD-Landtagsabgeordneten, der SPD-Bürgermeistermeisterkandidatin, ach ja Bürgermeister Jochim Kreyer dürfte mit dabei sein, die Wohnung eines Streetworkers eröffnet. Hier hilft nur Eines, mehr Polizei, nicht in den kommenden Jahren sondern jetzt. Dafür hätte sich die Landrätin schon in den letzten Jahren beim Innenminister einsetzen können", so die Forderung von Krautwurst.
Deshalb stehe er für:
- Zuweisung von neuen Polizeikräften bis die Sollstärke von 117 Beamten errreicht wird (z.Zt. nur etwa gut 100 Beamte im Einsatz durch Nichtbesetzung von Stellen und Krankheit)
- die Änderung der Einstufung der Polizeiinspektion Kyffhäuser, um den Dienstort lukrativer zu machen und den Polizisten bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu geben
- die Einsetzung eines kriminalpräventiven Rates durch den Landkreis als koordinierende Stelle. In diesem sollen Ordnungsbehörden, Polizeileitung, Jugendamt, Schulleiter sowie politische Vertreter zusammengebracht werden. Dieses Netzwerk soll kreisweit Informationslücken schließen, präventiv vorbeugen sowie begangene Straftaten analysieren und bei den Ursachen ansetzen.
"Ich bringe eine 25- jährige Führungs- und Personalverantwortung mit, nach Meinung meiner Mitarbeiter habe ich auch ein "soziales Ohr".
Ich kann Landrat, ich brenne für diese Herausforderung: Lasst uns dieses Feuer in den ganzen Landkreis tragen. Ich zähle auf euch!", so Krautwurst zum Abschluss seiner Rede.
Für seine Rede erhielt er "Standing Ovations" und lang anhaltenden Beifall. Er wurde mit 95 % der Stimmen gewählt (72 ja, 3 nein, 1 Enthaltung).
CDU Kyffhäuserkreis
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