Die Thüringer Landeselternvertretung Kindertagesstätten will mit einem Aktionstag auf die Probleme mit dem Kita-Gesetz hinweisen, besonders wenn es um Elternbeiträge geht...

Wenn im Kita-Alltag immer weniger Zeit für die individuelle Betreuung unserer Kinder bleibt; wenn die für die frühkindliche Entwicklung so bedeutenden Bezugspersonen häufig wechseln; wenn thematische Ausflüge und ergänzende Bewegungsangebote aufgrund Personalmangels gestrichen werden müssen – dann sind dies alarmierende Anzeichen, dass sich etwas an den Rahmenbedingungen unserer Kinderbetreuung ändern muss!

In Thüringern hat sich ein Kollektiv aus Eltern, Erzieher*innen und Trägern von Kindertageseinrichtungen formiert, welches es sich zum Ziel gemacht hat, die Bedingungen in Kindertageseinrichtungen zu verbessern. Dies geht allerdings nur mit Unterstützung der Politik. Um eine größtmögliche Aufmerksamkeit für das Thema zu generieren hat jene Arbeitsgemeinschaft eine Kampagne mit dem Titel „Hier spielt die Musik!“ gestartet.

Mit fünf Kernforderungen wenden sich die Akteure an die Thüringer Landtagspolitiker, Institutionen und andere Entscheidungsträger, damit diese die Erfahrungen aus der Praxis endlich in konkrete Besserungsvorschläge umsetzen. Neben der Verbesserung des Personalschlüssels und einer Erweiterung der Leitungsanteile der Frühpädagog*innen sind auch eine individuelle Fachberatung, eine Beschleunigung des beruflichen Anerkennungsverfahrens sowie eine generelle Befreiung von Elternbeiträgen gefordert.

Nur wenn genug Zeit bleibt für eine individuelle Betreuung können unsere Kinder in ihrer Einzigartigkeit wahrgenommen, gefordert und gefördert werden. Nur wenn den Kolleg*innen Zeit (und Raum) gegeben wird für den fachlichen und kollegialen Austausch gelingt die so wichtige Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Frühpädagog*innen. Nur wenn wir die bürokratischen Hürden für geeignete Fachkräfte abbauen, können personelle Engpässe überwunden und die Personalkontinuität gesichert werden.

Hinzu kommt, dass derzeit thüringenweit gravierende Unterschiede bei der Höhe der Elternbeiträge herrschen. Werden in manchen Städten kaum oder gar keine Gebühren erhoben, fallen die Gebühren in anderen Städten und Landkreisen deutlich höher aus. Hier muss die Politik reagieren und für Einheitlichkeit sorgen. Unverständlich ist in diesem Zusammenhang auch, warum der Schulbesuch kostenfrei bleibt, der Besuch der Kita allerdings nicht. Das kürzlich beschlossene beitragsfreie Kita-Jahr geht hier einen ersten Schritt in die richtige Richtung, bedeutet aber zugleich den allerkleinsten politischen Kompromiss. Daher muss endlich Bildungsgerechtigkeit geschaffen und eine flächendeckende Beitragsfreiheit durchgesetzt werden.

Unter www.kita-gesetz.de kann eine die Kampagne begleitende Petition unterzeichnet werden. Diese wird nach Ablauf der Petitionsfrist den Abgeordneten im Thüringer Landtag übergeben. In Jena und Weimar sind außerdem für den 21. August öffentliche Demonstrationen geplant. Im Anschluss an die Kundgebungen laden die Veranstalter zur öffentlichen Podiumsdiskussion mit den Politikern ein.

Die Aktionen finden statt:

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Weimar: 16:30 Uhr, Demonstration auf dem Goetheplatz, ab 17:30 Uhr Podiumsdiskussion im Marie-Juchacz-Saal, Schwanseestraße

Jena: 16:30 Uhr, Demonstration vor der Stadtkirche St. Michael, ab 17:30 Uhr Podiumsdiskussion in der Rathausdiele

Weitere Informationen finden Sie unter: www.kita-gesetz.de.